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Bastelanleitung "Tupperdipolkasten" mit Kabelbalun (21. Dezember 2009

Beim Antennenbau stellt die Herstellung des Dipols und dessen Fixierung mithilfe eines stabilen Gehäuses am Boom meiner Meinung nach die grüßte Herausforderung dar. Hier stelle ich meinen Lösungsweg in Form einer Bauanleitung vor:

 

benötigte Materialien und Werkzeuge:

-Tupperdose aus der 1€ - Ecke (Bei mir z.B Herkules (Edeka))
- mehrere Meter "Satkabel"

- Zange (Rohrzange, Flachztange,..)
- Isolierband
- Bohrmaschine mit verschiedenen Bohrern
- (Lötkolben + Lötzinn)
- Cutter , Messer, Sonstiges zum Abisolieren von Kabeln
- Lüsternklemmen

Jetzt fängt das Basteln an, indem man erstmal grob abschätzt, wo man die man die Löcher in die Tupperdose ansetzt, wodurch die später die Dipolenden führen. Dazu habe ich einfach den Dipol auf ein ein 20x20mm Kantholz (Selbe Abmessungen wie der Antennenboom) gelegt und die Dose "angehalten" und die ungefähren Durchführungspunkte an der Dose mit einem Edding markiert und dann mit einer Bohrmaschine aufgebohrt.

V O R S I C H T: Dreht sich der Bohrer zu schnell, kann das Hartplatik der Dose Sprünge bzw. Risse um das Bohrloch bekommen.
Um ein Abrutschen des Bohrers zu vermeiden, kann man vor dem Bohren ein Loch mit einem spitzen Gegenstand einpieksen. ( Taschenmesser, Zirkel, Reißnagel, etc.)

Jetzt kommt der TRICK:
Das Bohrloch sollte minimal kleiner sein, als der Durchmesser des Dipolrohres, das Hartplastik ist ergiebig genug, dass man die Dipolenden durchquetschen kann. Dies verschafft dem Dipol einen rutschfesten und stabilen Halt an den Wänden der Tupperdose.

Die Dipolenden werden nun mit einer Zange flach gedrückt und mit jeweils einem Loch versehen, durch das Schrauben gedreht werden, die fest mit Muttern fixiert werden. Dabei wird einfach die Dose zu diesem Zwecke um 90° "aufrecht gedreht)
An diesen Schrauben werden die Enden des eigentlichen Kabeldipols befestigt

Dieser Balun dient dazu, die zwei Enden des Dipols auf einen Anschluss - das Kabel was zum Empfänger geht - "zurechtzubriegeln - aus 2 Enden macht 1 Anschluss - seeeehr verinfacht gesagt

Um die Länge des Kabels, das als Kabelbalun dient, zu bestimmen, brauchen wir die liebe Mathematik und einen Blick in eine Formelsammlung:


Für die Mathematiker unter uns sollte das Schaubild selbstklärend sein. Da wir mit Megahertz rechnen und für die Lichtgeschwindigkeit den Wert 300 einsetzen, kommt die gesuchte Länge in Metern raus.
Die 97,75 MHz entsprechen der Mitte unseres UKW-Bandspektrum, also passe ich den Balun stets auf Mitte des gewünschten Empfangsbandes an..

Für alle anderen: Bei einem gewählten Verkürzungsfaktor mit 0,77 für Satkabel sollte immer eine Länge von 1,18m bei einer UKW-Antenne rauskommen.


Nun werden die Kabelenden abisoliert und beide Kabelenden des Balunkabels abisoliert und das Außengeflecht nach hinten abgeknickt. Innenleiter und Außengeflecht sollten sich nicht berühren, da dies die Funktion des Baluns beeinträchtigen würde. Hierzu kann man auf Isolierband zurückgreifen.
Die nun abisolierten Enden desd Balunkabel werden nun vorsichtig gebogen, damit sie besser an die Schrauben greifen und mit Muttern festgeschraubt. Das Kabel an sich wird ringformig in die Tupperdose mit vorsicht gelegt. Dabei sollte man ein starkes Abknicken des Kabels unbedingt vermeiden.


Diese Abbildung zeigt, wie die Kabel im Dipolkasten angeschlossen werden. Jeweils ein Ende des Balunkabel-Innenleiters an eine Schraube, der Innenleiter des Empfängerkabels an eine beliebige Schraube. Das Außengeflecht der drei Kabelenden wird zusammen verbunden, entweder durch Löten oder einfaches Zusammendrehen. Ebenso können auch Lüsternklemmen zum Verbinden des Geflechts angewendet werden. Auch hier aufpassen, dass das Außengeflecht nicht eine Schraube oder ein Dipolende berührt - auch hier hilft Isolierband weiter.



So sieht es in der Praxis aus.



Da sich das Außengeflecht nicht Löten ließ, habe ich es zusammengedreht und mit Isolieband verstärkt und fixiert. Wenn alles geklappt hat, sollte es keinen Kurzschluss zwischen Innen und Außengeflecht geben, was man mit einem Multimeter oder mit einem scharfen Blick überprüfen kann.
Mittels Kabelbindenr kann der Kabelring fest an den Dipolenden fixiert und stabilisiert werden, so braucht man das Gehäuse nicht mit Bauschaum, Heißkleber oder Ähnlichem ausgießen....


Zuletzt wird der Deckel am Boom befestigt und die Tupperdose mit Dipol von unten "angeklipst"....
Viel Spaß beim Nachbauen :-)


Text und Bilder © Jens C. Braun , vbdx.de 2009